Verfasst von: P.Nieratschker | 13. April 2009

Maschinenpark

Ohne Quellennachweis (denn es lohnt nicht), aber mit impliziter (!) Genehmigung des Autors, heute eine kurze Zusammenfassung einer Endbegehung aus dem Jahre 2004.

*** © H.-J. Röhrs ***

So ganz, lieber nnnn,

stimmt das nicht, denn der Umstieg (bei den Münchenern:
[Perutz->]AGFA->BASF->EMTEC, also nicht den traditionellen
BASF-Willstättern, die im Zuge der Zusammenlegung unter dem BASF-Haupt
die Bezugsbandhgerstellung einbüßten) erfolgte bereits zur Zeit der A80,
deren Laufwerk sich nicht zuletzt für sämtliche Spielarten der
Bezugsbandherstellung (also von der Cassettenbreite bis zum 2″-Band)
eignete.
Das heißt auch, dass bei zwei separaten Bezugsbandherstellungen im
selben Fertigungsgang auch dasselbe herauskam, was die M15 bzw. auch
M15a zumindest nicht in der geforderten Genauigkeit bieten konnten.
Zusätzlich hatte Studer Kopfmacher großer Kompetenz herangezogen, denen
keine kopfscheu gewordene Muttergesellschaft im Nacken saß, weshalb man
in Regensdorf/Mollis bei Anfragen aus München nicht gleich die Hände
über dem Kopf zusammenschalgen musste.
Die Bezugsband-A80 der Kistlerhofer existieren übrigens noch, sind also
vor der Schrottpresse bewahrt worden. Die 1/4″-Maschine verfügt über die
Kleinigkeit von 8 Tonköpfen in einem Träger (so ich recht gezählt habe).

Ob man mit den letzten Produkten von Studer auch noch Bezugsbänder
herstellte, weiß ich nicht; ich weiß lediglich, dass man sie als
Zuspielmaschinen für die Texte einsetze. Dabei muss man bedenken, dass
Bandmaschinen, die für eine ökonomische Bezugsbandfertigung taugen
sollten, vielfältig umzubauen waren, was nicht nur teuer, sondern auch
insofern heikel ist, als ein mit einem bestehenden Gerät vergleichbarer
Umbau bei einem neureren Laufwerk leicht auf unerwartete Probleme
stößt/stoßen kann, die dann zum Abbruch dieses Modernisierungsprojektes
führen. Dass auch Jay McKnight, der Bezugsbandpapst in den USA, mit A80
arbeitete, dürfte kein Zufall sein.

Mit den kleinen und kleineren Maschinen stellte man natürlich keine
Bezugsbänder her. Sie wurden aber zur Untersuchung des Verhaltens der
erstellten Bezugsbänder verwendet, denn die Wiedergabemaschine hat
keinen geringen Einfluss auf die Wiedergabegenauigkeit eines
Bezugsbandes. So habe ich in München-Sendling eine AEG K8(!) wohl
prominentener Herkunft, aber ohne Verstärker und Kopfträger und
lediglich eine A77 gesehen. Dagegen kreuzten mehrere
Teac-Tascam-Maschinen, wenigstens eine MCI, M15, M15a, diverse für
Cassettenband modifizierte M12, Studers B67 in mannigfachen
Veränderungen, eine ziemlich erheblich umgebaute M10 (bei den
Video-Hf-lern), diverse M20, M21, die neuere Studer-Flöte rauf und
runter meine Pfade nach der EMTEC-Pleite. An PR99 kann ich mich nicht
erinnern.

B77 waren in vielen Varianten ebenso da, wie man mit den Canon-Köpfen
der späteren Studer-Cassettenrecorder munter Dauertests durchführte. Sie
hielt man (elektronik-)palettenweise vor. Daneben liefen bei den
Kistlerhofern diverse, teilweise interessant umgebaute B710 nebst
Nachfolgern ebenfalls im Testbetrieb. Dennoch diente derlei natürlich
nicht zur Herstellung von Bezugsbändern, sondern nur zur Untersuchung
des Verhaltens von Bändern eigener Fertigung auf disen geräten bzw. zur
Untersuchung des Zusammenwirkens von Cassettenbandgehäusen,
Bandmaterialien und Laufwerken, wo eben mehr delikat ist, als das aus
der Warte eines Massenmarktes auf den ersten Blick erkennbar wäre.

Hans-Joachim

*** Zitat Ende ***


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